24 iul. 2010

Hebräisch


Hebräisch (עברית‎ ‘Ivrit, hebräische Aussprache?/i) gehört zur kanaanäischen Gruppe des Nordwestsemitischen und damit zur afroasiatischen Sprachfamilie. Hebräisch ist die vereinfachte Bezeichnung für das Althebräische, von dem das modern-hebräische Ivrit, die Amtssprache des Staates Israel, zu unterscheiden ist. (Alt-)Hebräisch wird meist als die Sprache eines tradierten religiösen Literaturkorpus (Altes Testament, Hebräische Bibel) und dessen Folgetraditionen, dann als ‚Biblisch-Hebräisch‘, definiert; im Hebräischen wird dafür die Selbstbezeichnung sefat hathora ("Sprache der Tora") verwendet. Sprachwissenschaftlich gesehen ist (Alt-)Hebräisch ein unter soziolinguistischem Gesichtspunkt eher marginales südkanaanäisches Dialektkonglomerat des 1. Jahrtausends v. Chr., das in einem Dialektkontinuum mit den kanaanäischen Sprachen Moabitisch, Ammonitisch, Edomitisch, Ugaritisch, Phönizisch usw. stand. Die heilige Schrift der Juden, die hebräische Bibel, wurde im Laufe des 1. Jahrtausends v. Chr. überwiegend in Hebräisch kodifiziert und den folgenden Generationen weitergegeben. Nach der Zerstörung des Ersten Tempels zu Jerusalem durch Nebukadnezar II. im Jahre 586 v. Chr. und dem darauf folgenden babylonischen Exil kam die dortige Amtssprache Aramäisch unter den Juden in Umlauf; späte Teile der Bibel enthalten deshalb aramäische Bestandteile. Auch die Muttersprache Jesu von Nazareth war Aramäisch. Nach der Zerstörung des Zweiten Tempels zu Jerusalem im Jahre 70 verlagerte sich das Zentrum jüdischen Lebens von Judäa nach Galiläa. Damit verbunden ging auch die Verwendung der hebräischen Sprache zurück. Etwa ab dem Jahre 200 hörte Hebräisch auf, als Alltagssprache zu fungieren. Es blieb indessen eine Sakralsprache, wurde jedoch nie ausschließlich zu liturgischen Zwecken benutzt, sondern auch zur Abfassung von philosophischen, medizinischen, juristischen und poetischen Texten, so dass sich das Vokabular im Laufe der Jahrhunderte erweitern konnte. Es ist ebenfalls bezeugt, dass sich die verstreuten jüdischen Gemeinden zur Verständigung untereinander des Hebräischen bedienten. Die Erneuerung des Hebräischen als Muttersprache begann im späten 19. Jahrhundert unter Elieser Ben-Jehuda. 1889 gründete er in Jerusalem den „Rat der hebräischen Sprache“, den Vorläufer der Akademie für die Hebräische Sprache, mit dem Ziel, die seit etwa 1700 Jahren kaum mehr gesprochene Sprache der Bibel wiederzubeleben.
Auf diesem Wege entstand eine neuhebräische Muttersprache (Ivrit), deren Unterschiede zum biblischen Hebräisch recht gering sind – etwa im Vergleich mit den Unterschieden zwischen Altgriechisch und Neugriechisch –, so dass in Israel gar nicht zwischen Alt- und Neuhebräisch unterschieden wird. Das moderne Hebräisch ist eine Wiederbelebung des Entwicklungsstandes der Sprache, den die Masoreten von Tiberias mit ihrer Vokalisation fixiert hatten. Einige althebräische Formen werden zwar in Israel verstanden, aber in der Alltagssprache nicht verwendet (z. B. Pausalformen) oder haben heute eine andere Bedeutung (Zeitformen des Verbs). Jedenfalls ist Ivrit weltweit das einzige Beispiel für die erfolgreiche Umwandlung einer Sakralsprache zu einer Nationalsprache. Dies wurde von David Ben Gurion, dem ersten Ministerpräsidenten des neuzeitlichen Staates Israel, mit folgendem Ausspruch erläutert: „Wenn Moses heute zurückkäme und um ein Stück Brot bäte, verstünde man ihn".
Die Juden im Perserreich benutzten Aramäisch, das für die folgenden 700 Jahre zur Umgangssprache wurde und vor allem in der Bibelübersetzung Targum und im Talmud literarisch verwendet wurde. Aramäisch gehört ebenfalls zum nordwestlichen Zweig der semitischen Sprachen und ist somit dem Hebräischen sehr nahe verwandt. In der mittelhebräischen Phase wurden zahlreiche aramäische Ausdrücke und Redewendungen ins Hebräische übernommen, vor allem aber die aramäische Schrift, die als Quadratschrift bis heute in Gebrauch ist, während die Aramäer die Schrift weiter entwickelten (zu verschiedenen Kursiven, die wie eine Vorstufe der arabischen Schrift anmuten).
Das berühmteste Werk in mittelhebräischer Sprache ist die jüdische Bibel, der Tanach (im christlichen Sprachgebrauch Altes Testament genannt). Die genauen Daten ihrer Abfassung sind umstritten. Die ältesten bisher bekannten Exemplare von biblischen Texten sind die Schriftrollen vom Toten Meer. Sie wurden 1947 in Qumran gefunden und stammen aus der Zeit zwischen dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dem späten 1. Jahrhundert n. Chr.
Während etwa zwei Jahrtausenden war Hebräisch keine gesprochene Sprache. In der traditionellen jüdischen Ausbildung, beginnend im Cheder und fortgesetzt in den Talmud-Hochschulen, wurde jedoch viel Zeit darauf verwendet, um Tora, Mischna, Gemara und rabbinische Kommentare im Original lesen zu können. Der wichtigste Beitrag zur Erhaltung des traditionellen Hebräisch stammt von den Masoreten, die vom 7. bis zum 10. nachchristlichen Jahrhundert zum ursprünglich rein konsonantischen Text Vokale, Akzente und so genannte Teamim hinzufügten, das heißt Angaben zum liturgischen Gesang im Gottesdienst. Da die entsprechenden Zeichen hauptsächlich aus Punkten bestehen, spricht man von „Punktation“ (hebr. „Nikud“). Die bedeutendsten Masoreten wirkten im 9./10. Jahrhundert n. Chr. in Tiberias am See Genezareth. Vor allem zwei Familien von Masoreten sind hier bedeutsam: die Ben Ascher und die Ben Naftali. Nachdem bereits vorher in Babylonien wie in Palästina Texte punktiert worden waren, schuf Aaron ben Mosche ben Ascher das ausführlichste und gründlichste Punktationssystem, das sich schließlich durchsetzte. Der allgemein anerkannte jüdische hebräische Bibeltext, der seit dem 16. Jahrhundert auch von christlichen Theologen der exegetischen Arbeit am Alten Testament zu Grunde gelegt wird, geht auf die Familie Ben Ascher zurück. In der Biblia Hebraica Stuttgartensia ist der masoretische Text nach der ältesten vollständigen Handschrift dieser Textform, dem Codex Leningradensis abgedruckt. Die Arbeiten von Paul Kahle zu verschiedenen masoretischen Systemen und der Vergleich mit griechischen Umschriften des Hebräischen in der Septuaginta und der Hexapla des Origenes haben gezeigt, dass die Masoreten von Tiberias in ihrer Punktation nicht von der gängigen Volkssprache ausgingen, sondern zum Teil ein ideales philologisches Konstrukt schufen, das vor allem religiösen Bedürfnissen genügen sollte.
In der althebräischen Grammatik werden zur Unterscheidung von Subjekt und Objekt keine Fälle verwendet, sondern Präpositionen. Flexion spielt jedoch eine wichtige Rolle bei der Bildung und Ableitung von Verben, Substantiven, der Genitivkonstruktion Status constructus, die auf Hebräisch Smichut (סְמִיכוּת‎ - „Stützung“) genannt wird, und dem Besitzverhältnis.
Beispiele für Smichut:
bájit (בַּיִת‎) = Haus; lechem (לֶחֶם‎) = Brot; bēt lechem (בֵּית־לֶחֶם‎) = Haus des Brotes (Bethlehem). Hierbei tritt, je nach Genus und Numerus, meist eine Veränderung der Vokalisation ein.
In der Smichut wird der Artikel, im Gegensatz zu den Indogermanischen Sprachen, vor das letzte Substantiv-Attribut eingeschoben:
alijá (עֲלִיָּה‎) = Einwanderung; nó`ar (, נוֹעַר, נֹעַר‎) = Jugend; aliyát hanó`ar (עֲלִיַּת הַנּוֹעַר‎) = die Einwanderung von Jugendlichen.
Das Besitzverhältnis kann (insbesondere im Neuhebräischen) durch eine Kurzform und eine längere Form wiedergegeben werden. Die Kurzform besteht in der Anhängung einer persönlichen Nachsilbe (wie sie im Althebräischen ausgedrückt wird), die längere Form durch Ableitungen der Präposition שֶׁל‎ schel („von“). Die Präposition schel wiederum ist selbst zusammengesetzt aus zwei Bestandteilen: Dem Reflexium שֶׁ...‎ sche und der Präposition לְ...‎ le, was soviel bedeutet wie bei. Beispiel:
Sohn = בֵּן‎ ben
mein Sohn = בְּנִי‎ bni bzw. הַבֵּן שֶׁלִּי‎ habén schelí (wörtlich „der Sohn, der bei mir (ist)“). Das Reflexivum שֶׁ...‎ ist hier eine Kurzform des vor allem im Althebräischen vorkommenden „אֲשֶׁר‎“ (aschēr), welches dem deutschen „der-/die-/dasjenige, der/die/das...“ übersetzt wird.
Dass die hebräische Schrift eine Konsonantenschrift ist, kommt nicht von ungefähr: In der hebräischen Sprache besteht ein Wortstamm nur aus Konsonanten. Die verschiedenen abgeleiteten Formen entstehen durch Hinzufügung unterschiedlicher Vokale sowie mit Hilfe von Vor- und Nachsilben.
Die hebräische Sprache kennt zwei grammatikalische Geschlechter bzw. Genera: männlich und weiblich. Weibliche Substantive und Namen enden meistens mit ...a (... ָ ה‎) oder ...t (...ת‎). Beispiel: Sarah (שָׂרָה‎), `Ivrith (עִבְרִית‎). Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen, beispielsweise endet das Wort „lájla“ (לַיְלָה‎ - Nacht) mit dem Buchstaben „He“ und ist trotzdem grammatikalisch männlich. [1] Es können auch weibliche Nomen männliche Endungen tragen.
Betont wird meistens die letzte Silbe, in einigen Fällen auch die vorletzte Silbe, bei Fremdwörtern auch andere Silben (אוּנִיבֶרְסִיטָה‎ univérsita „Universität“). Die Betonung ist (im Neuhebräischen) schwach phonemisch, es gibt also gelegentlich Wortpaare, die sich nur durch die Betonung unterscheiden (בִּירָה‎ birá „Hauptstadt“, בִּירָה‎ bíra „Bier“). Manche Personennamen können auf zweierlei Weise betont werden und erhalten dadurch einen jeweils unterschiedlichen emotionalen Beiklang.
Hebräische Substantive und Adjektive können mit dem bestimmten Artikel הַ...‎ „ha” definiert werden. Unbestimmte Substantive bzw. Adjektive tragen gar keinen Artikel. Der bestimmte Artikel wird zusammen mit dem zugehörigen Wort geschrieben. Beispiel: נוֹעַר‎ no`ar = Jugend, הַנּוֹעַר‎ hano`ar = die Jugend. Wird der Artikel angehängt, erhält der folgende Konsonant meist einen Punkt („Dagesch forte”), der anzeigt, dass weiche Konsonanten hart ausgesprochen werden sollen.
Außer im Bibelhebräischen verfügen hebräische Verben über drei Tempora: Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. Streng genommen sind aber nur Vergangenheit und Zukunft echte Konjugationen mit Formen für die 1., 2. und 3. Person im Singular und Plural, während für die Gegenwart das Partizip verwendet wird. Hier hat jedes Verb wie das hebräische Adjektiv vier Formen: Maskulinum Singular, Femininum Singular, Maskulinum Plural, Femininum Plural. Die Person wird durch Hinzufügen des Personalpronomens angezeigt. Ein Beispiel für die Bildung des Partizips:
Im Althebräischen ist eine klare Trennung zwischen „Gegenwart”, „Vergangenheit” und „Zukunft” nicht möglich. Beim finiten Verb werden zwei Aktionsarten unterschieden, verteilt auf zwei Konjugationen, die traditionell "Perfekt" und "Imperfekt" genannt werden:
Perfekt = abgeschlossene, konstatierbare Handlung (im nachbiblischen Hebräisch: Vergangenheit)
Imperfekt = unabgeschlossene, ausstehende Handlung (im nachbiblischen Hebräisch: Zukunft)
Darüber hinaus gibt es im Bibelhebräischen zwei Ableitungen dieser Konjugationen, die deren Sinn ins Gegenteil verkehren:
Imperfectum Consecutivum = abgeschlossene, konstatierbare Handlung
Perfectum Consecutivum = unabgeschlossene, ausstehende Handlung
Die jeweilige Consecutivum-Form unterscheidet sich von der Normalform des Perfekts oder Imperfekts dadurch, dass die Kopula „und“ vorangestellt wird. Im Falle des Imperfectum Consecutivum wird zudem der nachfolgende Konsonant verdoppelt (hebr. מְדֻגָּשׁ, m'duggash), und die Betonung verlagert sich oft auf die erste Silbe. Im Imperfectum Consecutivum werden auf der vorletzten Silbe betonte Perfekt-Formen endbetont. Wegen des vorgeschalteten "und" können Consecutivum-Formen immer nur am Anfang des Satzes oder Halbsatzes stehen; kein anderer Satzteil, auch keine Verneinung darf vorgeschaltet werden.
Moderne Grammatiken haben die traditionellen Bezeichnungen "Perfekt" und "Imperfekt" aufgegeben, da diese versuchen, die Aktionsart inhaltlich zu beschreiben, was an der jeweiligen Consecutivum-Variante scheitert. Das Perfectum Consecutivum beschreibt gerade keine "perfekte", abgeschlossene Handlung, sondern im Gegenteil eine "imperfekte", unabgeschlossene. Also ist der Terminus "Perfekt" ungenau. Das Gleiche gilt analog für "Imperfekt". Die neuen Bezeichnungen beschreiben nicht mehr den Inhalt, sondern allein die äußerliche Form: Das Perfekt heißt nun Afformativ-Konjugation (abgekürzt: AK) und das Imperfekt Präformativ-Konjugation (PK). AK weist darauf hin, dass alle Formen dieser Konjugation (bis auf eine) eine Endung haben, also ein Affix oder Afformativ (sg.: kataw-ti, kataw-ta, kataw-t, kataw, katew-a; pl.: kataw-nu, ketaw-tem, ketaw-ten, katew-u); PK weist auf das Präfix oder Präformativ, die Vorsilbe, hin, die alle Formen dieser Konjugation erhalten (sg.: e-chtow, ti-chtow, ti-chtew-i, ji-chtow, ti-chtow; pl.: ni-chtow, ti-chtew-u, ti-chtow-na, ji-chtew-u, ti-chtow-na). Die Consecutivum-Formen werden AK bzw. PK mit Waw conversivum, also umkehrendem Waw, genannt. Der Buchstabe Waw steht für die Kopula "und", die im Hebräischen mit diesem Buchstaben geschrieben wird. PK mit Waw conversivum (Imperfectum Consecutivum) ist das typische Erzähltempus der biblischen Texte und wird daher auch Narrativ genannt.
Die Funktion des Waw conversivum ist einzig für das Bibelhebräische belegt und findet in anderen semitischen Sprachen, etwa dem Arabischen oder Aramäischen, keine Entsprechung.
Die Grundlage zur Ableitung sämtlicher Konjugationsformen ist die "Wurzel" (Wortstamm), die sich aus den Konsonanten zusammensetzt, die in allen oder den meisten Formen des Verbes und seiner Ableitungen vorkommen. Beim hebräischen Verb für "schreiben" sind das: כָּתַב‎, also "k-t-w". Je nachdem, welche Form gebildet werden soll, werden die für die Form typischen Vokale dazwischengesetzt; in vielen Formen kommen außerdem konjugationstypische Vor- und/oder Nachsilben hinzu (vgl. die oben aufgeführten Formen des Partizips und von AK und PK). Demnach findet Konjugation im Hebräischen wie in allen semitischen Sprachen vor, in und nach dem in der Regel rein konsonantischen Wortstamm statt; die meisten Wurzeln bestehen aus drei Konsonanten. Dagegen besteht der Wortstamm in den europäischen Sprachen aus Vokalen und Konsonanten, die in allen Formen unverändert bleiben, vgl. "sag" in "sagen", "sage", "sagtest", "gesagt" usf.; Konjugation findet vor und/oder nach dem Stamm statt. (Ausnahmen bilden nur die unregelmäßigen Stämme, etwa "schreib", das in manchen Formen zu "schrieb" wird, oder "geh", das zu "ging" oder "gang" werden kann.)
Neben AK, PK und Partizip kennt das Hebräische Infinitiv- und Imperativformen. Vorvergangenheit und Futur II sind dagegen unbekannt. Auch gibt es nahezu keine spezifischen Modalformen (Konjunktiv); sie sind fast immer mit PK identisch (oder durch geringfügige Veränderung hiervon abgeleitet).
Anders als etwa lateinische oder deutsche Verbstämme können hebräische Wurzeln nach mehreren Mustern konjugiert werden, z.B. als "Intensivstamm" oder "Kausativ". Es gibt also abgesehen von den als AK und PK bezeichneten Konjugationen, die Aktionsart oder Tempus bezeichnen, weitere Konjugationen, von denen jede ein eigenes AK und PK sowie Infinitive und Imperative bildet. Durch diese zusätzlichen Konjugationen (Intensivstamm, Kausativ) wird die Grundbedeutung der Wurzel variiert; sie sind das wichtigste Instrument bei der Bildung neuer Wörter und überaus produktiv. Im Folgenden drei Beispiele für Infinitive der Wurzel "k-t-w" in verschiedenen Konjugationen:
לִכְתּוֹב lichtów: schreiben (Grundbedeutung)
לְהִתְכַּתֵּב lëhitkatéw: „einander schreiben“, d. h. korrespondieren (Intensivstamm)
לְהַכְתִּיב lëhachtíw: „zu schreiben geben“, d. h. diktieren, vorschreiben (Kausativ)
Die Konjugationen sind darüber hinaus die Grundlage vieler Substantivbildungen, etwa:
מִכְתָּב michtáw: Brief
הַכְתָּבָה hachtawá: Diktat
הִתְכַּתְּבוּת hitkatwút: Korrespondenz
(Der Wandel von k zu ch in manchen der erwähnten Formen ist eine im Hebräischen gängige Lautverschiebung und kommt bei der Flexion vieler Wörter vor; tatsächlich wird in hebräischer Schrift der selbe Buchstabe geschrieben.)

Einflüsse des Hebräischen auf das Deutsche und umgekehrt
Durch die Bibelübersetzung von Martin Luther sind zahlreiche Ausdrücke und Redewendungen mit biblischem Hintergrund in die deutsche Sprache aufgenommen worden. Beispiele: sicher wie in Abrahams Schoß, Jubeljahr, Kainsmal.
Vornamen hebräischen Ursprungs sind weit verbreitet: Achim, Benjamin, Daniel, David, Hanna, Jakob, Joachim, Joel, Johann, Johanna, Jonas, Jonathan, Joseph, Judith, Maria, Michael, Miriam, Rebekka, Samuel, Sarah und viele andere.
Einige hebräische Wörter sind über das Jiddische in die deutsche Sprache gelangt, z. B. Tacheles aus hebr. tachlit = Zweck, Sinnvolles, meschugge aus meshugá = verrückt/übergeschnappt, malochen aus melacha = Arbeit, koscher aus kascher = rein, tauglich, dufte wahscheinlich aus tov = gut, betuchteventuell aus batuach = sicher, Stuss aus schtut = Unsinn (aus: [alt]). Auch zahlreiche Redewendungen haben möglicherweise einen hebräischen Ursprung. Zum Beispiel gilt der Gruß zum Jahreswechsel Einen guten Rutsch als Verballhornung des hebräischen Rosch ha-Schana = Anfang des Jahres. Auch der Ausdruck Es zieht wie Hechtsuppe kann auf einen hebräischen Ursprung (hech suppa = starker Wind) zurückgeführt werden.
Aus historischen Gründen befinden sich viele Wörter aus dem Geschäftsleben darunter. Da den Juden im christlichen Europa jahrhundertelang kaum andere Erwerbsquellen erlaubt wurden als Handel oder Geldwesen, sind diese Gebiete wichtige sprachliche Schnittstellen. Hierher gehören die Ausdrücke Kies im Sinne von (Taschen)geld aus kis = Tasche; Pleite aus peleta = Flucht, Entkommen; Reibach aus rewach = Gewinn, oder Ausdrücke der Kriminalität z. B. Ganove (von hebräisch ganav = Dieb). Siehe dazu auch Hebraismus.
Bei der Schaffung von Ivrit seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden aus den meisten europäischen Sprachen Ausdrücke entlehnt. Die modernen Monatsnamen in Israel entsprechen den deutschen Bezeichnungen: Januar, Februar, März usw. Die einzige Abwandlung ergibt sich beim Monat August, der Ogust ausgesprochen wird, da die Vokalverbindung au im Hebräischen ungewöhnlich ist. Die Neubildung iton (Zeitung) aus et = Zeit basiert auf dem deutschen Wort. Das Deutsche als Bildungssprache in Osteuropa spielte indirekt auch bei der Belebung des Hebräischen in Palästina durch die mittel- und osteuropäischen Zionisten eine nicht unbedeutende Rolle, insbesondere bei der Erweiterung des Wortschatzes. Auch das umgangssprachliche Hebräisch hat etliche deutsche bzw. jiddische Ausdrücke aufgenommen, z. B. „spritz“, „Schluck“, „Spitz“, "Wischer" (für Scheibenwischer) etc. Auch im handwerklichen Sektor finden sich einige deutsche Ausdrücke, wie bspw. „Stecker“ oder „Dübel“, welcher allerdings – aufgrund des im Hebräischen fehlenden Ü-Lautes – „Diebel“ ausgesprochen wird.

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